Feuerwehrübung am 22.06. in Vörstetten
Die Kirche in Vörstetten brennt für eine Rettungsübung
Kirchen stellen für die Feuerwehr eine Herausforderung dar. Deshalb probt sie an diesen Gebäuden regelmäßig den Ernstfall – so auch am Wochenende Wehren von Denzlingen, Vörstetten und Reute.
Auch Kirchen sind vor Feuer und Bränden – wie jüngst das Großfeuer in Notre Dame zeigte – nicht gefeit. Und da die mächtigen Kirchengebäude feuerwehrtechnisch eine besondere Herausforderung darstellen, muss an diesen Objekten immer geübt werden. Das tun die drei Feuerwehren im Gemeindeverwaltungsverband Denzlingen-Vörstetten-Reute ständig und immer wieder gemeinsam – mindestens einmal jährlich. Am vergangenen Samstag probten mehr als 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK an und in der evangelischen Kirche von Vörstetten.
Ein Brand mit starker Rauchentwicklung im Kirchenschiff wurde als Übungsszenario angenommen, wie Kommandant Benjamin Sachareck den zahlreichen Gästen – unter ihnen Hausherr Pfarrer Martin Haßler – erläuterte. Ganz oben auf der Prioritätenliste stand – wie immer – die Menschenrettung, dann das Übergreifen der Flammen auf den Turm verhindern und schließlich die Brandbekämpfung. Zunächst traf die Feuerwehr Vörstetten ein, unter Atemschutz ging es ins Innere, wo sechs Personen eingeschlossen waren. Als Einsatzleiter wirkte der ehemalige Kommandant Sergio Capobianco.
Die Vörstetter Wehr platzierte ihre Fahrzeuge in der Marchstraße vor dem Rathausparkplatz. Die nachalarmierte Wehr aus Reute fuhr die Brandstelle über die Marchstraße von hinten an, platzierte ihre Fahrzeuge auf der Kreuzung Gumbiswinkel und war für die Brandbekämpfung im rückwärtigen Bereich zuständig. Auch mussten die Reutemer Kameraden Wasser über eine Strecke von rund 300 Metern aus dem Mühlbach fördern. Denzlingen war mit Drehleiter und weiteren Fahrzeugen vor Ort. Die Drehleiter wurde zwischen Kirche und dem ehemaligen Friedhof platziert.
Mehr als 100 Rettungskräfte haben an der Übung teilgenommen
Auf dem Platz zwischen Kirche und Rathaus hatten die beiden DRK-Ortsvereine Vörstetten und Denzlingen einen zentralen Erstversorgungsplatz eingerichtet. Von hieraus wären die sechs Verletzten im Ernstfall nach der Erstversorgung vom Rettungsdienst in Kliniken abtransportiert worden.
Für einen Großeinsatz mit mehr als 100 Rettungskräften und über 15 Fahrzeugen kann der Platz rund um die Kirche durchaus als "beengt", wie Kommandant Benjamin Sachareck sagte, bezeichnet werden. So galt ein besonderes Augenmerk der Erkundung und schließlich der Aufstellung der Fahrzeuge, Versäumnisse der ersten Sekunden können im Ernstfall nicht mehr korrigiert werden. Die Drehleiter musste rückwärts auf das Gelände gefahren werden. Mit dem Verlauf der Gemeinschaftsübung waren alle Beteiligten und Beobachter zufrieden. Selbst das Storchenpaar auf dem Kirchturm verfolgte den gut halbstündigen Einsatz interessiert. Nachdem das ganze Material wieder versorgt war, trafen sich alle Beteiligten im Rettungszentrum zur Abschlussbesprechung.
[Quelle: BZ Online v. 26.06.19]